Informationen für Betroffene und Angehörige

Ratgeber Lungenkrebs

Informationen für Betroffene und Angehörige
 
 
Lungenkrebs
Diagnose von Lungenkrebs

Bei der Diagnose von Lungenkrebs können nach einem ausführlichen Gespräch zwischen Arzt und Patient sowie einer körperlichen Untersuchung, verschiedene Verfahren zur Anwendung kommen. Bei der Bronchoskopie kann der Arzt mittels einer kleinen Kamera, die durch den Mund oder die Nase eingeführt wird, einen Blick auf Luftröhre und Bronchien des Patienten werfen. Es ist auch möglich, eine Gewebeprobe zu entnehmen. Kann durch die Bronchoskopie keine sichere Diagnose gestellt werden, kann eine Punktion durch die Brust des Patienten durchgeführt werden. Darüber hinaus stehen zur Diagnose weitere Maßnahmen wie Ultraschalluntersuchung, Computertomografie oder Magnetresonanztomografie zur Verfügung.

Diagnose von Lungenkrebs

Da Lungenkrebs in frühen Stadien selten Beschwerden hervorruft und diese – falls sie auftreten – häufig unspezifisch sind, wird Lungenkrebs, wenn der Tumor noch klein ist, i. d. R. nur dann entdeckt, wenn aus anderen Gründen die Lunge näher untersucht (z. B. geröntgt) wird. Treten z. B. folgende Symptome auf, empfiehlt es sich daher immer, einen Arzt (zunächst den Hausarzt oder aber auch direkt einen Pneumologen) zurate zu ziehen: über Wochen anhaltender ungewöhnlicher Husten, andauernde schmerzhafte Beschwerden im Brustraum, trotz Antibiotikaeinnahme länger anhaltende Bronchitis, Auswurf (ggf. mit Blutbeimengungen) und/oder genereller Kräfteverfall.

Verfahren zur Diagnose von Lungenkrebs

Zur Diagnose von Lungenkrebs bzw. zur Abklärung verdächtiger Symptome werden nach dem Arzt-Patienten-Gespräch (Anamnese: Erhebung der Krankenvorgeschichte, ggf. fragebogengestützt) in der Regel folgende Untersuchungen durchgeführt: körperliche Untersuchung, Laboruntersuchungen, Erstellung von Röntgenaufnahmen und Bronchoskopie. Zur Absicherung des Befunds können zudem u. a. eine Ultraschalluntersuchung (Sonografie), eine Computertomografie (CT) und eine Feinnadelbiopsie (Gewebeentnahme) vorgenommen werden.

Diagnostiziert der Arzt Lungenkrebs, wird im Rahmen weiterer Untersuchungen der Status des Tumors erhoben: Wie weit hat sich der Tumor ausgebreitet? Sind Lymphknoten befallen? Haben sich Tochtergeschwülste (Metastasen) in anderen Körperregionen gebildet? Im Rahmen der Klärung dieser und weiterer Fragen setzen Mediziner neben der obligatorischen Lungenfunktionsprüfung z. B. die folgenden Untersuchungsmethoden zur Diagnose von Lungenkrebs ein: Computertomografie (CT), Magnetresonanztomografie (MRT), Ultraschalluntersuchung (Sonografie), endobronchialer Ultraschall (EBUS), Skelettszintigrafie (Knochenszintigrafie), Mediastinoskopie, Positronen-Emissions-Tomografie (PET).

Durch eine Blutuntersuchung lassen sich darüber hinaus sog. Tumormarker im Blut nachweisen, die Aufschluss über eine Erkrankung an Lungenkrebs geben können.

Bronchoskopie bei der Diagnose von Lungenkrebs

Zur Diagnose von Lungenkrebs werden mithilfe der Bronchoskopie, auch Lungenspiegelung genannt, die Atemwege des Patienten untersucht. Dabei wird ein dünner, beweglicher Schlauch, ein sog. Endoskop, durch Mund oder Nase in die Luftröhre eingeführt. Durch eine kleine Kamera am Ende des Schlauches kann der Arzt Luftröhre und Bronchien von innen begutachten. Darüber hinaus kann während dieser Untersuchung auffälliges Gewebe entnommen und nach der Bronchoskopie auf das Vorliegen von Lungenkrebs hin überprüft werden.

Sollte durch die Gewebeentnahme keine eindeutige Diagnose von Lungenkrebs möglich sein, kann eine Punktion von außen infrage kommen. Dabei wird die Haut des Patienten betäubt und eine schmale Hohlnadel durch die Brust dort eingeführt, wo man verdächtiges Gewebe vermutet. Um diesen Bereich zu finden, werden in der Regel eine Ultraschalluntersuchung oder eine Computertomografie zur Kontrolle eingesetzt. Der Arzt entnimmt dann mithilfe der Hohlnadel eine Gewebeprobe, die dann weiter untersucht wird.

Darüber hinaus kann auch der durch Husten entstehende Auswurf der Patienten zur Diagnose von Lungenkrebs genauer untersucht werden. Unter Umständen finden sich dort Tumorzellen, die genaueren Aufschluss über die Art von Lungenkrebs geben.

Anke Tennemann

22. März 2024
Wie die Lungenkrebs-Selbsthilfegruppen entstanden sind
  
07. Juli 2021
Gesa Vehlow berichtet über Ihre Lebensgeschichte mit der Diagnose Lungenkrebs.
  
21. April 2021
Bei der richtigen Behandlung, kann Lungenkrebs über mehrere Jahr meist gut kontrolliert werden. Die Treibermutationen sollten hier besonders beachtet werden.
  
25. Februar 2020
Seit 2018 unterstützt der Bundesverband Selbsthilfe Lungenkrebs neu diagostizierte Lungenkrebspatienten mit der Herausgabe eines Patientenordners.
  
11. März 2019
2003 gründete Barbara Baysal die Selbsthilfegruppe Lungenkrebs in Berlin, nachdem sie selbst an Lungenkrebs erkrankte.
  

Im Glossar zum Thema Lungenkrebs werden verschiedene Diagnoseverfahren sowie allgemeine Begriffe im Zusammenhang mit der Erkrankung erläutert. So werden z. B. Bronchoskopie und Sonografie erklärt sowie die Kombination aus beidem, der sogenannte endobronchiale Ultraschall. Es wird erläutert, dass es sich bei Alveolen um die Lungenbläschen handelt und eine Bronchitis mit Beschwerden wie Husten und Atembeschwerden einhergeht. Die Symptome einer Bronchitis sind ähnlich wie die von Lungenkrebs. Darüber hinaus kann sich aus einer chronischen Bronchitis Lungenkrebs entwickeln.

Therapie Lungenkrebs

Für die Therapie von Lungenkrebs kommen verschiedene Maßnahmen wie Operation, Strahlen- oder Chemotherapie in Betracht. Das nicht-kleinzellige Karzinom kann zudem mit einer zielgerichteten Therapie behandelt werden. Da das kleinzellige Lungenkarzinom schnell wächst und häufig schon in andere Organe gestreut hat, kommt eine Operation in der Regel nur infrage, wenn der Tumor früh entdeckt wird und sich noch nicht zu sehr vergrößert hat. Um den Tumor vor der Operation zu verkleinern, kann eine Strahlen- oder Chemotherapie angewandt werden. Befindet sich die Erkrankung bereits in einem fortgeschrittenem Stadium, kommt beim kleinzelligen Lungenkarzinom in der Regel nur noch die Chemotherapie infrage.

Bei Lungenkrebs unterscheidet man zwei Hauptformen: das nicht-kleinzellige und das kleinzellige Lungenkarzinom. Das kleinzellige Lungenkarzinom kommt seltener vor als das langsamer wachsende nicht-kleinzellige Lungenkarzinom. Dieses lässt sich wiederum in Adeno-, Plattenepithel- und großzellige Karzinome unterteilen. Von Lungenkrebs sind sowohl Männer als auch Frauen betroffen, wobei der Anteil betroffener Männer größer ist. Im Schnitt sind die Betroffen zum Zeitpunkt der Diagnose zwischen 65 und 70 Jahren. Symptome wie Husten, Brustschmerzen oder Atembeschwerden entwickeln sich meist erst im späteren Verlauf der Erkrankung. Aus diesem Grund wird Lungenkrebs häufig erst spät diagnostiziert, wenn sich bereits Tochtergeschwülste (Metastasen) gebildet haben.